Organisation für humanitäre Unterstützung in Togo
Weil auch arme Kinder Bildung brauchen!
Kanton Gléi
Gléi – das Dorf, in dem unser Partner Rjec-Togo angesiedelt ist, liegt ca. 135 km nördlich von Lomé auf der Nationalstraße, 25 km südlich von Atakpamé, der Hauptstadt der Region. Damit gehört es zur „Région des Plâteaux“, der bevölkerungsreichsten Region des Landes. Gléi selbst hat ca. 7000 Einwohner.
Das Dorf ist von ethnischer und religiöser Vielfalt geprägt. Verkehrssprache ist zwar, wie überall in Südtogo, Ewe und teilweise Französisch, daneben werden aber über 30 weitere Sprachen und Dialekte gesprochen, die verschiedenen Sprachfamilien angehören und aus verschiedenen Regionen Togos und teilweise auch der Nachbarländer kommen. So gibt es Fon, Ifê, Akposso (aus dem Westen), Kabyé, Losso, Alloum, Lamba, Agbandé, Kotokoli, Kamboli, Adja…
Auf religiösem Gebiet sind Christen verschiedener Konfessionen – vor allem Katholiken und Freikirchler – sowie Muslime, Voodoo-Gläubige und Anhänger traditioneller Religionen anzutreffen. Religiöse Toleranz ist dabei selbstverständlich.
Landschaftlich befindet sich Gléi in der Savanne – rund um das Dorf liegen allerdings auch die Felder der Einwohner, denn viele von ihnen betreiben Landwirtschaft, um das schmale Einkommen aufzubessern bzw. sich selbst ernähren zu können. In der Regenzeit (April – Oktober) ist die Landschaft sehr grün; in der Trockenzeit (November – März), wenn der Harmattan-Wind Sahara-Sand mitbringt, grünen fast nur die Bäume. Hier gibt es vor allem Kokos- und Ölpalmen, aber auch viele Mangobäume, die neben ihren Früchten sehr viel Schatten spenden.
Zudem fließt direkt nördlich von Gléi der Fluss Amou, dessen Wassermenge stark von der Jahreszeit abhängt. Das Flussbett ist steinig und weitgehend naturbelassen.
Infrastruktur
Es existieren ein einfaches öffentliches Krankenhaus, welches von einem medizinischen Assistenten (ein Beruf zwischen Arzt und Krankenpfleger) geleitet wird und über ein kleines Diagnostik-Labor verfügt. Auch kleine, private Krankenhäuser gibt es. Etwas abseits vom Dorf gibt es darüber hinaus eine große Augenklinik der Adventisten-Kirche und Christoffel-Blindenmission, entsprechend auch einen guten Optiker – diese wird allerdings vor allem von wohlhabenderen Ortsfremden in Anspruch genommen.
Neben der Nationalstraße, von der Bevölkerung einfach „le goudron“ (= der Teer) genannt, gibt es einige, wenige größere Sandpisten, im Übrigen hauptsächlich unbefestigte Wege, die vor allem zwischen Lehmhütten und Steinbaracken hindurchführen.
Geschäfte für alles Lebensnotwendige sowie eine Apotheke und eine Post sind vorhanden; größere oder ausgefallenere Einkäufe erledigt die gesamte Bevölkerung dienstags auf dem großen Wochenmarkt, der vielen auch ein Zusatzeinkommen bietet. Da die Markttage in der Umgebung aufeinander abgestimmt sind, sind hier Händler aus den verschiedensten Orten anzutreffen. Die Preise sind, ganz afrikanisch und je nach Produkt, mehr oder weniger flexibel.
Ans Stromnetz sind nicht alle Häuser angeschlossen; Wasser wird hauptsächlich von öffentlichen Pumpen und aus Brunnen bezogen. Ein Abwassersystem existiert natürlich nicht. In der Trockenzeit dient der Fluss als zusätzliche Wasserquelle, insbesondere für Wäsche. Da dies auch flussaufwärts geschieht, ist dessen Wasser belastet.
Aufgrund der Nationalstraße sind die Verbindungen nach Lomé und Atakpamé verhältnismäßig gut. Benutzt wird das Sammeltaxi, obwohl nötigenfalls ein Auto gemietet werden kann.
Eine Bibliothek existiert nicht; ein Internetcafé liegt seit November 2013 brach.
Schulen In Gléi
Es gibt vier staatliche und drei katholische Grundschulen, ein Collège (Mittelstufenschule) und ein Collège-Lycée, das zum „Baccalaurêat“ (Abitur) führt. Vor Ort kooperieren wir mit allen Schulen, die von unseren Waisenkindern besucht werden. Hiervon ist die katholische Grundschule diejenige, die uns in der Vergangenheit auch ihre Räumlichkeiten immer wieder zur Verfügung gestellt hat.
Das Lycée von Gléi, das unter einem Dach mit dem staatlichen Collège geführt wird, gehört derzeit zu den überfülltesten Schulen des Landes. Baulich besteht es hauptsächlich aus wellblechgedeckten Steinbauten, denen das Tageslicht und seit Neuestem auch kleine Glühbirnen ausreichen müssen und die akustisch nicht voneinander isoliert sind. Manche Räume haben keinen festen Boden. Viele Klassenzimmer sind mit teilweise bis zu 150 Schülern überfüllt; in der Oberstufe liegen die Schülerzahlen zwischen 60 und 120. Es herrscht großer Lernmaterial-, Raum- und auch Lehrermangel. Viele, vor allem männliche, Schüler sind zu arm, um sich Bücher zu kaufen und finden auch zu Hause keine Hilfe beim Lernen. Mädchen gehen in solchen Umständen häufig nicht mehr zur Schule. Da das togoische Abitur dem internationalen Niveau entspricht, sind Durchfallquoten von 70 % nicht ungewöhnlich, wodurch nicht nur die Klassenstärken, sondern auch der Altersdurchschnitt steigt; manche Schüler sind 30 Jahre alt. Daneben gibt es aber auch Abiturienten im Alter von 17 oder 18 Jahren.
Gymnasium und Deutschclub
In der Oberstufe können Schüler zwischen einem literarischen und einem naturwissenschaftlichen Zweig wählen, wobei Ersterer das Fach Deutsch mit sich bringt. Tatsächlich lernt fast die Hälfte der togoischen Oberstufenschüler Deutsch; einige wählen es dann als Studienfach. Hier waren die Schüler von Gléi Absolventen besserer Schulen gegenüber oft im Nachteil.
Seit November 2013 gibt es nun einen Deutschclub am Lycée von Gléi. Zunächst von einem deutschen Freiwilligen gegründet, wurde er schon ab Januar 2014 zu einem Partner von Rjec-Togo, indem einige seiner Mitglieder die Sonntagstreffen der Waisen unterstützten und bald auch allein gestalteten. Aber auch die „deutschen“ Aktivitäten kommen nicht zu kurz; so war während der Sommerferien von Juni bis August 2014 eine weitere deutsche Freiwillige dabei, zu Schulbeginn im Oktober 2014 nun der dritte Freiwillige, der bis März 2015 vor Ort sein wird. So können wir den Schülern nicht nur einen fundierten Einblick in die deutsche Sprache und Kultur geben, sondern ihnen durch den persönlichen Kontakt ganz allgemein einen „Blick über den Tellerrand“ ermöglichen. Auch unseren Freiwilligen kommt dieser Kontakt immer sehr zugute, da sie so neben der Gastfamilie gleich auch mit einigen jungen Menschen zu tun haben.
"Zu viele Freunde habe ich dort, zu
sehr bin ich Teil der Familie geworden, als dass ich ruhig bleiben könnte. Der Kontakt reißt
nach wie vor nicht ab, im Gegenteil. Nächstes Jahr will ich zurück – wir haben noch viel
miteinander vor..."
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Frederic Kalmassi
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